Was bisher geschah

Die Vorbereitungen für die Zeit, wenn mein Kollege Mitte September in Rente geht, sind, soweit möglich und es mich betrifft, abgeschlossen: Der Predigtplan steht bis Ostern, die Absprachen zum Konfi und mit der Jugendarbeit sind getroffen, einige andere Sachen gucken die betreffenden Leute und ich uns im Oktober in Ruhe an. Den Vorsitz des Presbyteriums muss ich nicht übernehmen, statt dessen habe ich ja noch einen Stellenanteil im Referat für Kommunikation und Fundraising. Auch für die Gemeinde finde ich es in der Übergangssituation besser, wenn sie anfängt, sich an diesem Punkt selbst zu organisieren. Denn unabhängig von allen denkbaren Konstellationen wird die Stelle nicht wieder voll nachbesetzt.

Pyxis und Patene (Hostiendose und -teller), rote Stola und Liedblatt auf den Altar.

Also hätte ich nach der ganzen Aktion durchatmen können, statt dessen waren plötzlich die Sommerferien um, alle riefen an, weil sie noch eine, zwei, drei, vier Fragen hatten und am Sonntag war silberne und goldene Konfirmation. Und das war das.

Immerhin sind Festgottesdienst und anschließendes Beisammensein mit Suppe und Kuchen gut verlaufen. Es gab viele schöne Rückmeldungen, auch von meinem Kollegen, den ich beim Gottesdienst unerwartet in der letzten Reihe sah. Gerade bin ich dabei, die Pressesachen für seinen Abschied vorzubereiten. Das macht normalerweise unser Head, aber in diesem Fall darf ich das übernehmen.

In der letzten Presbyteriumssitzung ließ ich mich außerdem umpfarren. Das habe ich im Laufe meines Berufslebens schon öfter gemacht, aber dass ich noch einmal freiwillig in eine pietistische oder wie man hier eher sagt, missionarische Gemeinde gehen würde, hätte ich nicht erwartet. Gleichwohl ist meine Zeit dort nur für den Übergang gedacht.

Meine Lebensumstände sind ansonsten gerade meganervig. Die Querelen im Haus sind unerträglich. In den Kellern nebenan wurde kürzlich eingebrochen, das Eine zieht das Andere an. Obwohl seine Nierenwerte nicht optimal sind, geht es dem #NeoKater erstmal wieder besser. Das Katzenklo wanderte schrittweise zurück bis in den vorderen Wohnungsflur. Aber wehe, dem feinen Herrn ist es nicht sauber genug oder was immer ihm sonst nicht in den Kram passt. Der #DiätKater lässt ihn dort zwar mittlerweile in Ruhe, breitet sich in dem Klo und um das Klo herum aber fröhlich aus. Ich komme mir vor, als würde ich dauernd saugen, schaufeln, fegen, putzen.

Meine eigenen Untersuchungen wurden ein zweites Mal verschoben. Angeblich finden sie jetzt im September statt. Diese Warterei ist unglaublich kräftezehrend, weil sie Energien blockiert für nichts und wieder nichts. Dafür ist die dritte Mammographie ohne Befund.

Ab Mitte nächster Woche habe ich Urlaub und bin zwischendrin ein paar Tage zur Liturgischen Konferenz. In meine Aktenordner schaute ich knapp drei Monate nach Olafs Tod vorletzte Woche zum ersten Mal wieder. Das war ganz gut, aber leider zu kurz, ich hatte dienstlich zu viel anderes. Auch jetzt brauche ich erstmal Erholung, dabei hätte ich Lust weiterzumachen.

Vielleicht gelingt es aber wenigstens, in den freien Tagen die Renovierung der Küche zu planen. Außerdem wollte ich mir eigentlich einen neuen Kleiderschrank aussuchen. Bisher trage ich den von Frau K. auf, der mittlerweile ziemlich hinüber ist. Aber so lange das mit dem #NeoKater so weitergeht, warte ich lieber ab. Nicht, dass er mir den neuen Schrank direkt verdirbt.

Der Herr Direktor ist am 6. Juni gestorben. Ich habe seinen Link in meiner Blogroll mit einem Kreuzzeichen versehen. In dem dortigen Blog schrieb er unter seinem Klarnamen; seine Anfänge nahm er aber als Richter Volker Ballmann. Meine Begeisterung für Bob Dylan verdanke ich ihm, ebenso die Kategorie „Blog the Church“, die lange der Claim meiner Seite war. Der Herr Direktor gehörte zu meinen längsten und ältesten Webfreundschaften und -bekanntschaften, wobei wir uns nie persönlich begegnet sind. Ohne ihn wird das Internet nicht mehr wie vorher sein.


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