Zicke zacke Katzenkacke

Der Wäscheständer im Wohnzimmer vor den Fenstern, komplett ausgezogen und mit einer Schlumpfgarnitur (Hose und Oberteil( behängt.

Eine Strebe meines Wäscheständers ist vom Rahmen gesprungen. Da ich sie weder ankleben noch entbehren konnte und die anderen Stangen nach gefühlt ewiger Nutzung auch schon rosteten, schaffte ich einen neuen an. Komplett schwarz mit Seitenflügeln wie eine Always ultra und ausziehbar auf 28 m Leinenlänge. An einer Seite hat er unten zwei Rädchen, falls man ihn durch die Gegend ziehen möchte. Ein echtes Luxusteil.

Das rechte Hörgerät, seit jeher ein wenig eigenwillig, außerdem schon zwei Mal geklebt, musste jetzt endlich zur Reparatur und kriegte dann gleich ein neues Chassis. Ich bekam so lange ein Ersatzgerät, zum ersten Mal hinter dem Ohr. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass die Leihgabe beim Kauf 3.000 Euro kosten würde. Die hätte ich sogar fast bezahlt. Denn als ich zum Eiskratzen am Auto die Brille abnahm, habe ich es mit abgezogen. Ich merkte es erst, als ich schon auf dem Weg zur Kirche war und hielt an, um das Ersatzgerät im Auto zu suchen. Als ich es nicht fand und gerade wieder einsteigen wollte, weil ich zurück zum Parkplatz zu Hause wollte, lag es vor der Fahrertür auf der Straße. Es war wohl aus meiner Kapuze gefallen.

Eigentlich war ich mit dem Leihgerät ganz zufrieden. Dadurch dass die Ohrmuschel im Vergleich zu meinen In Ears freier war, klang die eigene Stimme etwas natürlicher und das Gewicht war auch leichter. Das beruhigte mich, falls ich künftig doch einmal das System wechseln möchte. Trotzdem trug ich es auf den Schreck nur noch, wenn es unbedingt nötig war, bis ich heute mein eigenes Hörgerät wieder abholen konnte. Wie schnell das Gehirn in der Lage ist, aus zwei völlig verschieden klingenden und unterschiedlich schnellen Fabrikaten einen einheitlichen Sound zusammenzubauen, ist trotzdem faszinierend. Auch das Hören findet überwiegend im Kopf statt…

Mein rechtes Ohr mit einem anthrazitrabenem Schatten dahinter, der aber das Hörgerät ist. Von dort geht ein kaum sichtbares Kabel vor dem Ohr runter ins Ohrloch rein.

In den letzten Wochen setzte ich ein paar Haken hinter Dinge, die ich schon länger weiß. Hilfreich war, mir in Ruhe Gedanken über die Zeit nach Twitter zu machen und niederzuschreiben. Wofür ist ein Blog sonst da. Die Übergangsphase ist nun endlich auch für mich beendet. Das Hauptstandbein ist erstmal hier und das tägliche Allerlei gebe ich mir noch auf Bluesky. Soweit es mich betrifft, finden ernstzunehmende Gespräche oder Politik dort aber nicht mehr statt. Entsprechende Blogposts werden auch nicht mehr geteilt. Für tagesrelevante Themen gehe ich weiterhin zu X und gegessen wird auf Instagram. So ist momentan der Plan.

Außerdem könnten hier Ausführungen über Pimmelwichte stehen, die sich selbst für die Größten halten, über Mansplaining, mangelnde Augenhöhe, Ignoranz und was denen noch alles einfällt. 2025 und immer noch nichts begriffen. Ich erspare mir die Details, dafür ist das Blog dann doch nicht da. Und ich auch nicht. Hier das frisch gereinigte Katzenklo vom #DiätKater, da kann das Alles rein:

Flaches Katzenklo mit Plastiktüteneinlage ausgeschlagen, darin feinkörniges Katzenstreu un der Schatten meiner linken Hand mit dem Handy. Das ganze auf mattschwarzen Badezimmerfliesen.

Letzte Woche bekam ich unerwarteten Besuch, der mir ebenfalls die Beendigung eines Konfliktes ankündigte. Aus der Erfahrung der letzten Jahre bin ich skeptisch und glaube es erst, wenn ich es sehe. Selbst etwas zur Lösung beitragen kann ich nicht mehr. Ich habe mein Pulver verschossen, es war reichlich. Warum manche Leute Spaß daran haben, andere Menschen zu quälen, werde ich nie begreifen.

Der erste Monat zurück im Dienst ist um und ich hatte mehr zu tun als erwartet. Es war nicht wirklich clever, auf die Wiedereingliederung zu verzichten. Vorhin bin ich noch einmal für anderthalb Stunden in der liberalen Kreisgeschäftsstelle gewesen, Wahlplakate und Flyer vorbereiten. 55 Tage nach Magdeburg ereignete sich am Vormittag der nächste Anschlag. Diesesmal in München. Die Enkelin wird heute sieben Jahre alt.


Entdecke mehr von Pressepfarrerin

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.