
Der Sonntag begann mit Gottesdienst und Kirchkaffee, wo ich zwei Gläser Milch trank und den Kuchen wegließ. Danach brachte ich meine Sachen nach Hause und fuhr in die Stadt zum Hofbräuhaus im Ratskeller, um die Sonntagsspeise einzunehmen. Es gab Krustenbraten mit zweifach Kraut, dazu ein Glas Assamtee. Das bestelle ich dort auch ohne Fastenzeit nach der Kirche öfter. Allerdings ist die Portion Krautsalat seit Jahresanfang kleiner, um Geld zu sparen, wie die Bedienung zugab. Speckwürfel sind auch keine mehr drauf, weil das dem Ostwestfalen nicht schmeckt. Schade.
Wieder zu Hause hielt ich Mittagsschlaf und vergammelte den Nachmittag. Im Rahmen der Umstände hatte ich in den Tagen davor und in der jetzigen Woche genug Bewegung gehabt. So war ich letzten Samstag noch zum Möbelschweden gefahren, um das letzte Set der von mir gewünschten Balkonmöbel zu ergattern und in die Hütte zu schleppen. Am Donnerstag putzte ich zum ersten Mal seit fast zwei Jahren die Fenster, machte den Balkon zum Frühjahrsbeginn sauber und holte den Sonnenschirm aus dem Keller. Die alten Balkonmöbel stellte ich zum Mitnehmen an den Weg neben dem Haus. Dort blieben sie keine 10 Minuten. Außerdem fuhr ich am Montag zum Schwimmbad und heute auf den Bogenparcours. Ich versuchte mich auf dem Einschießfeld mit dem neuen Handschuh und den vom Trainer letzte Woche gezeigten Übungen, absolvierte aber noch keine Runde.

Denn seit einigen Wochen ist das Knie wieder geschwollen und tut weh, mit dem ich nach der vorletzten OP zwei Mal schwer gestürzt und nicht zum Arzt gegangen war, weil ich auf krank keine Lust mehr hatte. Auch mit den üblichen Hausmitteln wurde es nicht besser. Also warf ich den Plan über Bord, in der zweiten Hälfte der Fastenzeit in Ruhe einen Besuch beim Hausarzt zu machen und erhielt kurzfristig am Mittwoch einen Termin für das Knie, die Fingergelenke und zwei Kleinigkeiten gleich mit.
Meine Katastrophenphantasien („Das ist ein verschleppter Meniskusriss, der sofort operiert werden muss. Anschließend ein Jahr Schiene und Krücken.“) erfüllten sich zum Glück nicht. Ich habe „nur“ eine Schleimbeutelentzündung und eine gereizte Patellaspitze, #dnkgtt. Ich bekam Rezepte für eine Bandage aus dem Sanitätshaus sowie für Medikamente und wir vereinbarten einen Fahrplan insgesamt. Alles schnell besprochen, alles kein Problem. Ich heulte trotzdem, weil ich so erleichtert war und wegen des schlechten Gewissens. Abends fuhr ich noch in die Gemeinde zum Friedensgebet. Dienstag stand im Fastenkalender, „man kann sich auch selbst aus etwas entlassen“. Friede in eigener Sache, immer schwierig. Dritte Woche um.
Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Röm 5,8
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