Ein Donnerstag im Juni #WmdedgT

Blick auf die Sitzecke in meinem Wohnzimmer. Auf dem Pöng (Sessel) der #DiätKater in seinem Liegebett. Dahinter ein Stück vom Fenster, daneben das gerahmte Foto des jungen Bob Dylan. Darunter ein Beistelltsich mit der Petroleumlampe (aus) und einer Vintage-Stromleuchte (an). Daneben das Sofa mit einem Herzkissen. Davor der Wohnzimmertisch. Darauf stehen: Eine Teekanne- und Tasse; eine Weinflasche plus Glas; eine rosa Stumpenkerze (an); das Macbook mit diesem Post; ein Wecker statt Wohnzimmeruhr.

In dieser Woche hatte ich zum ersten Mal „seit Corona“ wieder eine Erkältung. Das war doof. Aber gleichzeitig gut, denn dass ich weiterhin je nach Umgebung Maske trage und mir immer die Hände desinfiziere, hat sich bezahlt gemacht: Statt des wie früher heftigen Infekts, der sich über Wochen hinzog, hatte ich nur einen mittleren Schnupfen, ohne Husten und Paukenerguss. Zusammen mit einer weiteren Diagnose des Professors und den Nebenwirkungen noch eines neuen Medikamentes fühlte ich mich in den letzten Tagen trotzdem ziemlich lädiert. Glücklicherweise war es im Dienst recht ruhig, sodass ich mich nicht krankschreiben lassen musste. Es genügte, beim Sport und einigen privaten Vorhaben auszusetzen und es dienstlich langsamer angehen zu lassen.

Eigentlich wäre heute Putz-und-Predigt-Tag gewesen. Aber ich war gestern schon im Schnellverfahren durch die Wohnung gehuscht, als mir noch nicht nach Schreibtisch war. Also startete ich den Morgen mit den üblichen Routinen in Internet und Wohnung. Dazu gehörten heute auch ein Schinkenbrot, eine Nasendusche, der nächste Wochenplan, Putenhack aus dem Tiefkühler nehmen und den Sonnenschirm aufspannen.

Als ich damit fertig war, war der Himmel wieder bewölkt und ein leichter Wind kam auf. Ich setzte mich trotzdem mit Tee und Macbook auf den Balkon und begann die Predigt für Pfingsten, das wir an diesem Sonntag feiern. Außerdem aß ich ein weiteres Schinkenbrot.

Mittagessen wie beschrieben auf dem Balkon serviert: Eine Halbkugel Reis, drumherum Hack und Lauch in Curryrahmsauce.

Um zwölf ging ich in die Küche und fütterte den #DiätKater. Nach einer Pause fing ich an zu kochen. Von mir aus hätte das noch Zeit gehabt, aber das Macbook musste ohnehin aufgeladen werden. Der Balkon verfügt zwar über eine Steckdose, doch manchmal tröpfelte es leicht. Zum Mittagessen gab es „Reis mit Laub“ (Lauch) nach dem Rezept von Philipp. Den Porree hatte ich gestern kleingeschnitten und gewaschen und den Vollkornreis auch schon eingeweicht. Jetzt musste ich nur noch das Gehackte anbraten und alles fertig zubereiten. Außerdem legte ich mich in der Mittagspause ein wenig aufs Bett, inklusive der elektrischen Beckenbodenübungen, zum ersten Mal in dieser Woche.

Mit einer frischen Kanne Tee, Strickjacke und Wolldecke ging es am Nachmittag auf den Balkon zurück. Ich schrieb die Predigt fertig und druckte sie zusammen mit dem Gottesdienst-Ablauf aus. Im Arbeitszimmer heftete ich alles in meine schwarze Kladde. Dort stand auch schon die Traueransprache für die Beerdigung morgen Mittag. Ich las sie noch einmal durch, um sie mir zu vergegenwärtigen. Dann machte ich Feierabend.

Der Nachmittag lief mit sachtem Gewurschtel und etwas Lektüre langsam aus. Zwischendurch gab es Heidelbeerjoghurt und den Rest vom Mittagessen. Eine Portion blieb für morgen, zwei weitere fror ich ohne Reis ein.

Abends aß ich den mittlerweile gut durchgezogenen Bauernsalat von gestern mit geröstetem Brot. Nasenspray brauchte ich bisher den ganzen Tag nicht. Darauf, dass es mir wieder besser ging, trank ich später ein Glas Wein. Dabei bereitete ich diesen Post für die Veröffentlichung vor. Ich beteilige mich damit an Frau Brüllens monatlicher Aktion, den Tageslauf zu verbloggen. Es wäre also fast ein schöner Abend geworden. Hätte ich nicht kurz vorher erfahren, dass WDR 4 sämtliche Musiksendungen von Montag- bis Freitagabend ab dem 1. Juni eingestellt hat. Götz Alsmanns Radioshow, Wolfgang Niedeckens Songpoeten, Musik zum Träumen – alles weg. Statt dessen 24/7 Dudelfunk. Ich fand es heraus, als ich nachsehen wollte, was heute Abend im Radio kommt. Mich ärgert, dass ich das mit meinen Rundfunkgebühren bezahlen muss.


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