
Morgen feiern wir Gottesdienst zur Begrüßung des neuen Konfirmandenjahrgangs. Der hat Mitte Mai angefangen und dauert nur noch ein Jahr, gemeinsam für zwölf Konfis aus der hiesigen und der Nachbargemeinde. Im Gottesdienst und beim Unterricht macht auch eine ganze Familie ehrenamtlich mit. Deren Tochter, eine unserer Musikerinnen, wird am Sonntag 25 Jahre alt.
Also frühstückte ich wie üblich Tee und ein halbes Wurstbrot im Bett, stand danach aber auf, duschte und zog mich an. Ich hatte unter der Woche Blumen für die junge Frau bestellt, die ich ihr im Gottesdienst überreichen möchte. Diese holte ich ab und stellte sie zu Hause ins Kühle. Dann packte ich meinen Dienstrucksack und fuhr zur Kreissynode, dem halbjährlichen Kirchenparlament auf Kreisebene. Die evangelische Kirche ist demokratisch verfasst.

Als Pfarrerin im allgemeinkirchlichen Dienst verfüge ich lediglich über beratende Stimme, habe also weder Stimm- noch Antragsrecht. Hinzu kommt, dass man im hiesigen Kirchenkreis dann auch nicht als Mitglied der Synode benannt, sondern separat angesprochen wird. Wenig wertgeschätzt und bestenfalls vordergründig eingeladen nehme ich daher nur optional teil. So ging ich nicht nur wegen der Blumen mit Verspätung hin: Unser Synodaler (Gemeinde-Delegierter) war verhindert und unsere Presbyteriumsvorsitzende, die ihn vertrat, konnte nur bis zur Mittagspause. Wir hatten darum verabredet, dass ich am Spätvormittag dazukomme, damit unsere Gemeinde zumindest personell bis zum Schluss vertreten ist.

Ich war kaum eingetroffen, als ein Referent einen engagierten Vortrag über die Notwendigkeit von Veränderungen in der Kirche hielt, um zukunftsfähig zu sein. Solange ich mein Fahrtenbuch immer noch handschriftlich führen muss, wäre ich allerdings schon froh, wenn wir endlich in der Gegenwart ankämen. Die Synode tagte in Bethel im Assapheum. Mittagessen gab es in der Neuen Schmiede. Ich holte mir einen Salat vom Salatbuffet. Außerdem nahm ich eine kleine Portion Spinatlasagne mit Ricotta und vom Alternativgericht einen Löffel Gemüse ohne alles, den mir der Kellner erst auffüllte, als ich mit einer Ausnahmegenehmigung des darob sehr verwunderten Sup.s anrückte. Die Mahlzeiten dürften nicht gemischt werden, hatte es an der Ausgabe geheißen. Nur Lasagne oder nur die Alternative wären mir aber zu mächtig gewesen. Die Presbyteriumsvorsitzende verabschiedete sich nach dem Essen. Ich blieb mit einem weiteren Presbyter aus der Region zum Tischgespräch sitzen. Nach einer Stunde ging es ins Assapheum zurück zur Tagesordnung. Als Wiedereinstieg wurden fünf neue Projekte aus Gemeinden und Arbeitsbereichen vorgestellt. Das war gut. Am Nachmittag aß ich noch ein kleines Stück Bienenstich, ab Vormittag hatte es Fingerfood und Süßigkeiten an den Plätzen gegeben. Um 16:10 Uhr baten wir um den Segen; eine halbe Stunde später war ich daheim.
Hier erwartete mich wehklagend der #DiätKater und schwor, dass er kurz vorm Verhungern wäre. Ich pendelte zwischen Napf säubern, Dienstrucksack aus-/umpacken und Futter zubereiten hin und her. Dann sichtete ich noch einmal die Unterlagen für den Gottesdienst morgen. Danach machte ich Feierabend und legte mich mit einer Tasse Tee aufs Bett. Als ich ein bisschen heruntergekommen war, vertilgte ich die übrige Brothälfte von heute Morgen, wieder mit Paprikamortadella.
Um mich noch ein bisschen zu bewegen und den Kopf frei zu kriegen, machte ich anschließend einen kleinen Spaziergang. Auf dem Weg nahm ich gleich den Müll mit raus. Wieder zu Hause veröffentlichte ich diesen Post über meinen Tageslauf, mit dem ich mich an Frau Brüllens monatlicher Aktion #WmdedgT beteilige. Was ich zu Abend esse, weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall gehe ich früh ins Bett.
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