
Kaum war ich am Jahresanfang wieder im Dienst, nahm ich Ende Januar zum ersten Mal an einer Sozietät teil. Im Sommersemester wurden es vier Jahre, in denen ich mich mit den zehn Aktenordnern (5) beschäftige. Ich halte nicht viel davon, das Fell des Bären zu verteilen, bevor er erlegt ist. Bis es soweit ist, werde ich ohnehin noch ein paar Jahre brauchen. Aber nachdem die Doktormutter zu Beginn der Veranstaltung fragte, ob sie unsere Projekte auf der Website des Lehrstuhls nennen könnte und ich am Dienstag drauf beim Sup. war, um die nächsten beiden Jahre zu planen, lässt es sich nur noch schlecht verheimlichen: Irgendwo zwischen Liturgiewissenschaft, Aszetik und digitaler Kirche stecke ich mittendrin.
Daher setzte ich mich am vorletzten Freitag im Januar in den Zug (1) und fuhr nach Wuppertal. Dort angekommen aß ich im Asiarestaurant am Hauptbahnhof zu Mittag. Ich bestellte Ente mit Gemüse, Reis und Kokossauce (2). Dann nahm ich ein Taxi zum Hotel. Auf dem Heiligen Berg war schon im Dezember alles ausgebucht, sodass ich mich für eine kleine, sehr einfache Unterkunft in der Nähe entschieden hatte. Dort machte ich erstmal Pause und ein Foto für „Hotelflure dieser Welt“ (3). Am Nachmittag fuhr ich, wieder mit dem Taxi, hoch zur KiHo.
Im Hörsaal prangte der Titel unserer Veranstaltung, „Sozietät Praktische Theologie“, auf der digitalen Tafel (4). Wir waren neun Teilnehmende, davon vier in meiner Altersgruppe. Mehr als die Hälfte sitzt an ihrer Dissertation, dazu waren ein paar ausbaufähige Masterarbeiten dabei. Man konnte sich bei der Anmeldung für einen kleinen (30-45 Min.) oder großen Slot (60-75 Min.) entscheiden, um sein Thema vorzustellen und Feedback zu erhalten. Ich wählte einen großen, da ich mittlerweile einiges an Vorarbeiten geleistet habe. Wie vermutet kam ich direkt als erste dran. Es lief gut, sodass ich die weitere Zeit entspannt zuhören konnte. Zwischendurch bestellten wir Abendessen beim Lieferservice (für mich Salat) und beschlossen nach 20:30 Uhr die erste Einheit mit einem kurzen Nachtgebet in der Kapelle (6). Zurück zum Hotel wurde ich von einer Frau mit dem Auto mitgenommen. Sie brachte einen Kollegen und mich auch am nächsten Tag zum Bahnhof. Doch bevor es so weit war, ging es am Samstag nach einer Morgenandacht bis in den Nachmittag weiter.
Die Themen waren breit gestreut: Zwei Mal Liturgie, drei Mal Neurodivergenz um/zu, je einmal Diakonie, Seelsorge, Ökumene und als letzte Präsentation Religionspädagogik mit Mangas (8). Wobei man es thematisch immer auch anders hätte sortieren können: Diakonie war auch Konfirmation, Ökumene auch Gottesdienst und umgekehrt. So oder so war ich als einzige mit einem digitalen Thema dabei. Die Mittagspause verbrachte ich im Speisehaus mit Herrn Ökumene bei angeregtem Tischgespräch. Zum Dessert teilten wir uns einen kleinen Mandelkuchen mit Sahne und Vanillesauce (7).
Die Sozietät endete um 16 Uhr mit dem Segen; gegen 19 Uhr traf ich wieder zu Hause ein. Der #DiätKater war von der Katzendame versorgt worden, die er sehr mag. Trotzdem nahm er mir die Abwesenheit übel. Während ich auspackte, motzte er mich die ganze Zeit lauthals an. Erst als ich zur Ruhe kam, beruhigte er sich auch. Ich verbrachte den Abend bei Kerzenschein und Weizenbier (leicht) auf dem Sofa (9), immer mal wieder mit dem #DiätKater auf dem Bauch, der sich jetzt erkennbar freute, dass ich wieder zu Hause war.
Bereits am nächsten Tag sortierte ich die Fotos und verfasste diesen Blogpost. Doch ich mochte ihn noch nicht veröffentlichen. Der nächste Schritt sollte nämlich im kommenden Winter ein Forschungssemester sein, im Pfarrdienst Kontaktstudium genannt. Die Zusage dafür traf passend zu meinem Geburtstag im Mai ein. Mittlerweile ist Oktober. Vorhin war Semestereröffnungsgottesdienst und morgen geht es los.
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