#NeoKater returns

Am Montag rief das Tierbestattungsunternehmen an, dass ich den #NeoKater abholen könnte. So hatte ich es mir gewünscht, sie brauchten ihn nicht zu bringen und die Urne wollte ich zu Hause in Ruhe aussuchen.

Der Balkontisch mit Blick auf des #NeoKaters Lieblingsgebüsch in stimmungsvoll gesofteter Aufnahme. Der Tisch ist mit silbergrauen Servietten abgedeckt. Darauf steht eine kleine Topfrose mit zwei Blüten und mehreren Knospen. Davor auf der einen Seite ein brennendes Teelicht in einem kleinen, grauen Halter, daneben auf einem roten Tuch aus dem Bestattungskarton die Mangourne. Sie hat auf dem Deckel als Griff eine weiße Quaste. Es ist quasi das "offizielle" Urnenfoto.

Die erste, aus Olivenholz, war gleich zu klein, die Angaben stimmten nicht. Die zweite, aus Mango, bestellte ich in einem Tierurnenhandel, die passte dann. Ich habe mich immer gefragt, wie die Asche von Verstorbenen wohl aussieht. Als ich sie jetzt sah, erinnerte sie mich an kleinere Muschelstücke, von Austern oder Jakobsmuscheln vielleicht. Wo der #NeoKater begraben wird, weiß ich immer noch nicht. Ich habe ein, zwei Ideen, muss die aber weiter in meinem Herzen bewegen. Bis dahin bleibt er erstmal hier.

Am Sonntag veröffentlichte ich seit gefühlten Ewigkeiten wieder die Himmelssterne. Nächste Woche beginnt die Wiedereingliederung. Das ist schon etwas Anderes, als nach 14 Tagen Infekt oder Urlaub wieder zurückzukehren. Ich war die ganze Woche damit beschäftigt.

Tisch im Bestattungsintitut Rosengarten bei Kerzenschein. Darauf steht ein offener Karton mit einer roten Rose als Signet von Rosengarten und einer weiteren, linierten, drauf. In dem Karton stecken eine echte rote Rose, an der Seite ein großer Briefumschlag und in der Mitte ein wie zufällig drapiertes rotes Tuch. Darauf liegt eine kleine Pappschachtel, wieder mit Rosenemblem. Da ist der #NeoKater drin. Das war alles sehr passend und stimmungsvoll, der Karton war angemessen und hübsch gemacht, also nicht billig, sondern schlicht und trotzdem schön.

Bevor der #NeoKater am Montag zurück kam, meldete ich ihn bei Tasso ab und beglich seine letzte Rechnung aus der Tierklinik. Am Dienstag putzte ich Küche, Bad, WC und vor allem räumte ich das Arbeitszimmer auf. Da ich die Küche aus Gründen erst nächstes Jahr renovieren möchte, stehen die Gewürze und Schüsseln seit dem Wasserschaden im Büro. Die Pflegeuntensilien für den #NeoKater hatten dort ebenfalls Platz gefunden. Die letzten Monate war das völlig egal, aber zum Wiedereinstieg sollte es sauber und sortiert sein.

Mein dienstliches/fachliches Bücherregal mit einigen Stehrumchen  und der Goebbelsschnauze picobello aufgeräumt.

Doch die Freude über die wiederhergestellte Ordnung währte nur kurz. Ich rutschte auf der Bodenschutzmatte für den Schreibtischstuhl aus, die ich zum Wischen ins Wohnzimmer gelegt hatte. Aua, aua, AUA!!! Zwar kann ich alles bewegen und im Innenleben tut nichts weh, dafür außen, wo es geschwollen ist. Mein rechtes Bein ist mittlerweile vom Knie bis zum Knöchel schwarzblau. Vom Schrecken und weil es mich so hin- und hergeschleudert hat, war mir außerdem anderthalb Tage leicht übel; insgesamt fühlte ich mich ziemlich ramponiert. Wenn ich diese Woche nicht ohnehin eine AU gehabt hätte, hätte ich sie jetzt. Ich werde also buchstäblich langsam wieder anfangen. Es geht (haha!) auch nicht anders.

Den Rest der Wohnung machte ich Mittwoch klar Schiff, das war zum Glück nicht mehr viel. Am Donnerstag fuhr ich zur Akustikerin, die Hörgeräte warten lassen. Das hatte ich Anfang Februar umständehalber abgesagt und mittlerweile schepperte es merklich. Direkt nebenan ist eine Apotheke. Dort konnte ich gleich noch eine große Tube Diclofenacgel kaufen. Zur Friseurin kam ich erst heute, am Samstag. Sie hatte in den letzten Tagen eine Fortbildung und mir passte die Woche davor nicht, weil das bis zu den Konfirmationen Ende April zu lang gewesen wäre. Anschließend machte ich noch ein paar Besorgungen und ging essen.

Krustenbraten mit Knödeln und zweifach Kraut (Sauerkraut und nebendran ein Schälchen bayrischer Krautsalat) auf dem ovalen Teller des hiesigen Hofbräuhauses. Dazu ein Glas Tee, der Rand von Speisekarten und Besteckkrug und man sieht an den Tischlatten, dass ich draußen sitze.

Irgendwann in der Woche wurden noch die Einkäufe gebracht. Ich fange die ersten drei Wochen mit halbem Dienstumfang wieder an. Trotzdem habe ich ein bisschen vorgekocht und ein paar Sachen eingefroren, die schnell zubereitet sind, so wie immer.

Das Trainingsgerät für den Beckenboden wurde mittlerweile auch geliefert. Ich hatte letzten Sommer schon einmal so ein Gerät, habe aber den Hersteller gewechselt. Jetzt muss ich nur noch die neue Erklärfrau erreichen, damit ich anfangen kann. Zur Ärztin soll ich erst in zehn Tagen wieder, zu dem Professor im September. Es läuft weiterhin gut, aber noch ist die Wunde nicht zu, die täglichen Sitzbäder nicht vorbei. Das ergänzt sich mit Cremen, Kühlen, Hochlegen.

Vielleicht mache ich morgen zum guten Schluss eine Carbonara. Ich habe Guanciale und Cola mitgebracht.