
Sauerbraten mit Rotkohl und Klößen, dazu Salat von der Salatbar (6) und ein paar Kleinigkeiten vom Buffet und der Desserttheke – das Mittagessen war gar köstlich! Die Mensa der KiHo Wuppertal heißt Speisehaus, ist hoch wie eine Halle und modern eingerichtet. Mit einer Mensa, wie ich sie von früher kannte, hat das kaum noch zu tun. Das liegt aber zugegeben auch daran, dass die KiHo im Vergleich zu einer regulären Uni sehr klein ist.
Das Holiday Inn Express nahe dem Hauptbahnhof, wo ich abgestiegen war, gefiel mir ebenfalls sehr. Dort begann der Tag mit dem üblichen Hotelfrühstück: Orangensaft, Rührei, Brötchen (1). Danach fuhr ich mit dem Bus auf den Heiligen Berg. Dort verschwand ich zwischen den Regalen der Bibliothek (2), am Spätvormittag unterbrochen von der Andacht in der Kapelle (3), die von Studierenden organisiert wurde. Danach ging es zurück zu den Büchern. Um die einzusammeln, konnte man sich im Parterre einen Plastikhenkelkorb (4) mitnehmen. Eigene Taschen und Rucksäcke durften nicht mit rein.
Zum Mittagessen war ich mit meiner Recherche fertig, sodass ich mich danach mit einigen ausgeliehenen Büchern im Gepäck auf den Weg nach Köln machte. Die Kombination aus Theologie und Bob Dylan hatte sich schon vor drei Jahren bewährt und dieses Mal wieder. Zwei belegte Brötchen (7) und ein Teilchen nahm ich als Wegzehrung vom Bäcker am Wuppertaler Hauptbahnhof mit.
Das Hotel, das ich in Deutz, „op de Schäl Sick“, bezog, erwies sich als schlicht und freundlich. Es steht da, wo Adolf Kolping 1862 sein erstes Gesellenhaus gründete. Auch heute hat es wohl noch etwas mit der katholischen Kirche zu tun: Auf dem Schreibtisch lehnte ein kleines Kreuz, auf das ich beim Auspacken die Eintrittskarten stellte (5). Im Keller gab es außerdem eine Kapelle, die leider abgeschlossen war.
Als ich mich gerade eingerichtet und eine kleine Pause gemacht hatte, traf auch schon Frau K. ein. Gemeinsam liefen wir zur Lanxess Arena, von der Frau K. ein Foto machte (8). Bevor es losging, holten wir uns jeweils ein Tour-Shirt und ein alkoholfreies Bier. Das Konzert war durchmischt: Bob Dylan und die Band waren großartig, aber der Sound eine Katastrophe. Die Technik kriegte ihn nicht auf die Halle angepasst. Das war auch deswegen schade, weil Dylan für seine Verhältnisse sehr melodisch gestimmt war. Man könnte fast sagen, er hat manchmal wirklich gesungen. Nach dem Konzert begleitete mich Frau K. zum Hotel zurück, wo sie geparkt hatte. Dann fuhr sie heim. Letztes Lied des Konzerts war „Every Grain of Sand“, letztes Bild des Tages mein Tour-Shirt samt Ticket auf dem Bett (9).
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück fuhr ich mit dem Zug wieder nach Hause. Dort warteten bereits zwei Best-of-CDs auf mich von Dylans frisch erschienenen Bootleg Series Vol. 18: „Through The Open Window“, 1956-1963. Sie kamen an, während ich unterwegs war.
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