BarCamp Kirche Online West

Auf. der Bühne des großen Saales stehen links Ralf Peter Reimann und rechts Holger Sievert. Über ihnen auf einer Leinwand ist eine Seite aus der Präsentation von Holger Sievert aufgerufen.
Foto: Elaine Rudolphi

Elaine Rudolphi (@cathsocmedia) und ich hatten uns ewig nicht gesehen. Schnell waren wir uns einig, dass das an dem durch Elon Musk verschrotteten Twitter lag. Selbst wenn man sich nicht folgte, kam man durch Retweets und Threads immer mal wieder aneinander vorbei. Heute lautet die Frage statt dessen: „Wo bist du denn jetzt?“ Als Antwort gibt es eine Auswahl. Bei Rudolphi waren das Mastodon und Instagram. Ich entschied mich für Mastodon und folgte ihr, ohne zu zögern. Sicher ist sicher.

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Johannas Spiegel

Das Bild zeigt eine eng zusammentstehende Schafherde. Ihnen gegenüber Jesus, der ein Schaf in Regenbogenfarben auf den Schultern trägt. Ein Schaf aus der Herde hebt den Vorderlauf abwehrend und sagt auf Englisch: "Whoa! Whoa! Whoa! Behalt es es dort! Es war nicht verloren, wie haben es rausgeschmissen!"
© NakedPastor

Predigt zu Mk 3,31-35

Und es kamen seine Mutter und seine Brüder und standen draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen. Und das Volk saß um ihn. Und sie sprachen zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder und deine Schwestern draußen fragen nach dir. Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter und meine Brüder? Und er sah ringsum auf die, die um ihn im Kreise saßen, und sprach: Siehe, das ist meine Mutter und das sind meine Brüder! Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.

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Gott und sonst keiner

Ausschnitt eines Labyrinths aus Steinen gelegt, dazwischen Kies und mit Raureif überzogen. Am oberen Bildrand sieht man die Beine eines Mannes ausschreiten.

Am Sonntag kam der Predigttext aus Hiob. Ich gestaltete die Predigt darum etwas anders: Kein pointierter Einstieg, um die Aufmerksamkeit zu sammeln, sondern viel Erläuterung vorweg. Auch war die Predigt länger, als es bei mir sonst üblich ist. Aber es ging auf. Ich merkte es schon im Gottesdienst und bekam hinterher ausgesprochen viele positive Rückmeldungen. Das hatte ich nun doch nicht erwartet und es hat mich gefreut. Endlich könnte man mit Hiob etwas anfangen. Allerdings kenne ich die Gemeinde mittlerweile auch so gut, dass ich weiß, dass wir miteinander auch tiefer einsteigen können. Am Sonntag mit dieser Predigt über Hiob.

Pfingsten

Treppenhaus mit bunten Glasbällen als Lichter.

Heute ist Pfingsten, das letzte der drei großen Feste: Weihnachten, wo Maria, von Gott geschaffen, Jesus gebar; Ostern, das Fest Jesu und seiner Auferstehung und heute eben Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes.

Im Predigttext in Johannes 14,15-19 steht dazu folgendes:

Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. Es ist noch eine kleine Zeit, dann sieht die Welt mich nicht mehr. Ihr aber seht mich, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. 

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Auf dem Kirchentag

Mein Hotelflur, der aber nach links offen ist, weil er in Ballustraden um eine riesige Hotelhalle führt. Dort schweben große Puppen als Drachenflieger und mit historischen Flugversuchsflügeln.

Ich war in Hannover auf dem Kirchentag. Formal auf Dienstreise, doch zugleich um meinen Urlaub einzuläuten. Darum checkte ich im Maritim Airport ein. Wenn die Preise anlassgegeben schon raufgesetzt waren, wollte ich wenigstens ein Hotel mit Pool (Fotos). Außerdem nahm ich den neuen Fotoapparat samt neuer 50 mm Festbrennweite mit, den ich mir zu Ostern geschenkt hatte. Ich machte mit mir selbst aus, dass ich mich langsam wieder an eine Kamera gewöhnen würde und blieb darum erstmal bei der automatischen Einstellung, auch um zu gucken, wie das Gerät überhaupt reagiert. Tatsächlich sind die ersten Versuche ziemlich ermutigend.

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Franziskus

Wenn der Superintendent sein Jahresdienstgespräch hatte, kam der Präses zum Termin in den Kirchenkreis. Dafür reichte es nicht, dass die Sekretärin wie sonst auch belegte Brötchen oder Teilchen vom Bäcker auf dem vorhandenen Geschirr servierte. Statt dessen wurden zwei belegte Brötchen, eins mit Wurst, eins mit Käse, bei einem Caterer bestellt. Er brachte das Backwerk in Hälften geteilt und mit etwas Salat dekoriert auf einem silbernen Tablett. Eine Stunde später traf der Präses ein, wie üblich mit Chauffeur. Der wartete auf dem Parkplatz hinter der Superintendentur und bekam nicht mal einen Kaffee angeboten.

Ein paar Jahre später wurde Franziskus Papst und scherte sich erstmal gar nichts um den ganzen Firlefanz, der offenkundig auch mit hohen geistlichen Ämtern einhergeht. Er schlief weiter im Gästehaus Santa Marta statt im Apostolischen Palast und traf lieber Geflüchtete und Gefangene als Großkopferte aus Politik und Kirche. Nach einiger Zeit schwappte das Vorbild Franziskus‘ sogar auf die evangelische Kirche über. Landauf, landab wurde bekräftigt, wie sehr man gerade im Protestantismus die Tugenden der Bescheidenheit und Barmherzigkeit pflegte und dem Papst daher nur beipflichten könnte. Für mich klang das eher, als wären da einige völlig unerwartet aus sichrem Schlaf geweckt worden. Ausgerechnet vom Vatikan.

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Karfreitag

Der Altar mit verhüllten Abendmahlsgeräten. Schwarzweiß Foto.

„Was heute wohl los gewesen wäre, wenn 400 Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes im Mittelmeer ertrunken wären? Reporter würden aus allen Häfen des Mittelmeers live berichten, wir würden eine Sondersendung nach der anderen sehen, Europa würde Aufklärung fordern und Rechenschaft für die Verantwortlichen. Ertrunken sind bis zu 400 Flüchtlinge. Es war für die meisten von uns ein ganz normaler Tag.“ So schreibt der deutsch-ägyptische Journalist Karim El-Gawhary. Das Mittelmeer ist ein gut bewachtes Massengrab und jeder weiß es. 

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