Hähnchen im Römertopf

In meiner kleinen Welt wird ein Hähnchen, sei es im Ganzen oder die Keulchen, im Römertopf gebacken. So machte es schon die Mutter selig; zudem ist es auch die beste Variante, den Vogel außen kross und innen saftig zu kriegen.

Ein blau-weiß gestreifter Teller, darauf eine Portion mit einem Hähnchenkeulchen mit ungeschälten Drillingen, Möhren, grünem Spargel und Kochsud. (Foto vom letzten Jahr aus meinem Instagram-Account.)

Wobei ich nicht nur das Hähnchen in den Tontopf schmeiße. Gerne lege ich noch Kartoffeln und Gemüse unter. Dann habe ich für ein ganzes Wochenende warm zu essen und friere trotzdem von der Hähnchenbrust den Großteil ein, um später Salat Caesar damit zu machen.

Der Hähnchentopf gehört zu meinen Leibspeisen: Als One-Pot-Gericht gut durchgezogen und darum lecker, unkompliziert und rustikal, aber keineswegs unfein.

Wenn man die Hähnchenbrust nicht einfriert, sondern sofort mitisst und einen Römertopf für 2,5 l bis 3 l hat, reicht es für vier Personen:

Zutaten
1 Hähnchen (ich nehme am liebsten Kikok von der Fleischtheke),
2-3 kleine bis mittlere Kartoffeln pro Person oder Mahlzeit,
Gemüse, das da ist und weg kann oder wie man mag,
Obst, das dazu passt (für mich der Kick, aber man kann es auch weglassen),
Hähnchengewürz, fertig gekauft oder selbst gemischt und Sojasauce (ich so)
oder die Gewürze, die man selbst beim Brathähnchen am liebsten mag.

Zubereitung
Die Kartoffeln waschen, evt. schälen und in größere Stücke schneiden. Ebenso das Gemüse und das Obst. In die untere Schale des Römertopfs legen, mit den selben Gewürzen wie das Hähnchen würzen und bunt durcheinandermischen.

Das ebenfalls gewürzte Hähnchen auf die Kartoffeln und das Gemüse setzen. Der Römertopf muss sich noch schließen lassen. Das ist wichtig für den Garprozess und als Orientierung, damit es für vier Personen reicht. Es hilft, das Hähnchen mit diesem Handgriff wie bei der Herzmassage einmal kräftig plattzudrücken.

Den befüllten und verschlossenen Römertopf mittig auf einen Rost in den kalten Backofen stellen, diesen auf 220° C schalten und den Topf unbesehen für 90 Min. drin lassen. Die hohe Hitze dabei nicht scheuen, sonst klappt es mit dem Römertopf nicht. Der arbeitet nämlich mit der Feuchtigkeit der Zutaten. Es muss also heiß genug sein, sonst kriegt man ein Suppenhuhn. Nach anderthalb Stunden ist alles fertig.

Mit welchen Gemüsen ich es mache: Klassisch
Kartoffeln, Brokkoli, Möhren, 1-2 Zitrusfrüchte.

Oder was da ist und passt. Ich hatte auch schon Blumenkohl oder Kohlrabi oder grünen Spargel mit Möhren, Zwiebeln und Bohnen. Als Obst nahm ich schon Pflaumen, Äpfel, Birnen; einmal sogar eine Quitte, die war super.

Große Hähnchenkeule mit Möhren- Kartoffel- und Pflaumenstücken (die ich allerdings nicht wiederfinde) auf einem Salatbett auf einem schwarzen Teller. Archiv, Foto vom letzten Jahr.

Spargelzeit
Kartoffeln, weißer und grüner Spargel, Grapefruit.

Der Spargel braucht etwas Zucker oder andere Süße, ansonsten alles wie immer.

Mediterran
Tomaten, Zucchini, Auberginen, Zwiebeln, Kapern, Oliven,
(wie eine Ratatouille), mit oder ohne Kartoffeln.

Zum Schluss den Gemüsesud mit Tomatenmark abbinden und ggf. von Anfang an die Gewürze anpassen (Provence), aber ich lieber nicht.

Und schließlich: Wird das Gemüse nicht matschig?
Ja, die feineren Gemüse werden schon sehr weich. Deswegen die Stücke nicht zu klein schneiden. Gleichzeitig ist das das Besondere daran: Es ist ein klassisches One-Pot-Gericht, bei dem alles gut durchgezogen ist, ohne ein Eintopf zu sein.

Getrieben von der selben Frage habe ich es aber auch mehrfach ausprobiert und das Gemüse je nach Garzeit passend eingeschichtet. Für mich war das nichts: Einerseits wird alles durch die Zeitstopperei und das ständige „Ofen auf, Ofen zu“ viel komplizierter und andererseits ist dann alles nicht mehr so schön miteinander durchgezogen.

Ich mache es daher am liebsten so, dass ich Gemüse mit längeren Garzeiten, wie Kartoffeln, Möhren oder weißen Spargel und welches mit kürzeren Garzeiten, wie Brokkoli oder grünen Spargel, mische. Dann hat man von allem etwas und keinen Einheitsbrei.

Aber wenn ich keine Kartoffeln will oder ein ganzes Hähnchen zu viel ist?
Bisschen mitdenken. Salat dazu ist auch hübsch. Und Baguette geht immer.
Wenn mir ein ganzes Hähnchen zu viel ist, nehme ich zwei Hähnchenkeulchen oder zwei bis drei entbeinte Hähnchensteaks. Die Garzeit ist dann eine Viertelstunde kürzer.