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Die inklusive Reformationausgabe (oder so)

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Florilegium

Und denke so: Wohlan, der Feind hat uns durch Gottes Zulassen Gift und tödliche Ansteckung hereingeschickt. So will ich zu Gott bitten, daß er uns gnädig sei und es abwehre. Danach will ich auch räuchern, die Luft reinigen helfen, Arznei geben und nehmen, Orte und Personen meiden, wenn man mich nicht braucht, damit ich mich selbst nicht vernachlässige und dazu durch mich vielleicht viele andere vergiftet und angesteckt werden und ihnen so durch meine Nachlässigkeit eine Ursache des Todes entsteht. Will mich allerdings mein Gott haben, so wird er mich wohl finden; so habe ich doch getan, was er mir zu tun gegeben hat, und bin weder an meinem eigenen noch an anderer Leute Tod schuldig. Wenn aber mein Nächster mich braucht, will ich weder Orte noch Personen meiden, sondern frei zu ihm gehen und helfen, wie oben gesagt ist. Sieh, das ist ein rechter, gottfürchtiger Glaube, der nicht tollkühn oder frech ist und auch Gott nicht versucht.

Martin Luther, Ob man vor dem Sterben fliehen möge (WA 23,338ff)
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Twitterfavs: Die Reformationsausgabe

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Florilegium

Jetzt hauen alle ihr Resümee zum Reformationsjubiläum raus. Ich nicht, keine Lust. Es ist ja alles gesagt, mittlerweile sogar von jedem. Außerdem geht mir diese versnobte Larmoyanz auf den Wecker, als wären es tatsächlich die Kulturangebote, die in der Lutherdekade zu kurz gekommen wären. Darum hier lieber die Links, die ich besonders mochte. Das hebt die Stimmung und spiegelt meinen Punkt:

Einen großartigen Text schrieb Hanna Jacobs über das „betuliche Frauenbild der alten Reformatoren“, das bis heute wirkt.

Philipp Greifenstein zieht in der Eule Bilanz zum Reformationsjubiläum, wie gewohnt aus linker Perspektive, mit vielen weiteren Links, dezent bösartig und sehr klug.

Klug ist auch, was Schibulska in ihrem Blog historisch entfaltete: „Jede Epoche bekommt das Reformationsfest, das sie verdient.“ Wie wahr.

Mir selbst lag das Thema Luther und der Antisemitismus besonders am Herzen. Rafael Korenzecher hat die Judenfeindlichkeit der evangelischen Kirche von ihrer Gründung an bis heute aufgereiht.

Hannes Leitlein bekommt eine Ahnung, was jenseits dünkeliger Klagegesänge beim Reformationsjubiläum zu entdecken gewesen wäre.

Der Film über Katharina Luther steht noch bis zum 4. November 2017 in der ARD-Mediathek.

Auch Gotthilf Fischer mit seinen Chören kann man gar nicht genug für sein Lutherlied (Auszug) danken. Volksmusik nannte man das früher.

Und weil es mich so berührt hat, noch einmal das in sich gekrümmte Herz.

Update vom 30.10.2017: Offenbar liegen die Texte von Hanna Jacobs und Hannes Leitlein hinter einer Paywall, was mir nicht klar war. Ich bedanke mich daher für den Hinweis von Frank H.-G., denn ich möchte hier (künftig) keine Artikel verlinken, die man nicht frei lesen kann.

Halloween

„Halloween ist nichts Anderes als eine Werbekampagne für den Reformationstag!“ 15-gembr-ref-1
Diesen Satz habe ich oft gesagt und damit meist mehr oder weniger leise Zweifel bei meinen Gesprächspartnern ausgelöst. Ja, es ist schon richtig: Halloween ist für viele ein sehr befremdliches Fest und es lässt sich nicht mehr aufhalten. Wie soll das auch gehen, den Kindern Kürbisse, Süßigkeiten und gruselige Verkleidungen zu verbieten? Da hilft nur noch, sich zurückzulehnen und ein berühmtes Volkslied zu singen: „Lass doch der Jugend ihren Lauf.“
Doch wenn wir fertig sind mit Singen, können wir trotzdem überlegen, was jetzt zu tun ist.

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