„Ich gönn dir das“

Judika, der vorletzte Fastensonntag. Benannt nach Psalm 43,1: „Gott, schaffe mir Recht!“ In der Gemeinde haben wir das neue Presbyterium eingeführt, eine Wahlperiode geht immer über vier Jahre. Wir feierten erst einen Festgottesdienst und anschließend einen kleinen Empfang. Da gab es Fingerfood, von dem ich drei Teile nahm und auf dem Rückweg nach Hause fuhr ich bei KFC vorbei. Diese Kombination hatte sich schon beim Vorstellungsgottesdienst bewährt. Wieder ließ ich die Pommes weg, frei nach dem Motto: „Solange keine Pommes dabei sind, ist es auch kein Fastfood“, da bin ich mir mit der Kirchmeisterin einig.

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Ansonsten geht die Fastenzeit langsam dem Ende entgegen und ich beginne mit dem Resümee. Die große Entdeckung ist alkoholfreies Bier. Das ist wirklich lecker! Besonderen Spaß macht mir außerdem, das hier und da zu Gelegenheiten zu trinken, zu denen ich persönlich Alkohol unpassend finde, aber immer schonmal ausprobieren wollte. Dieser Reiz des Verbotenen, ohne dass man anschließend einen an der Mütze hat, das ist ganz großartig! Und ja, liebe Puristen, ich weiß, dass auch diese Biere nicht völlig alkoholfrei sind, aber ehrlich, das ist mir egal.

Außerdem habe ich Ende Februar meinen zweijährigen Rauchstopp gefeiert. Hier brachte die Fastenzeit eine wichtige Erkenntnis: Abgesehen von ein paar Flashbacks im Rahmen meiner Anfangsaufregung ist der Verzicht auf Süß- oder Salzigkeiten, Pommes und Alkohol dafür völlig wurscht. Das ist gut zu wissen und ich mache mit dem Nichtrauchen noch ein Weilchen weiter. Deutlich wurde beim Fasten aber auch, dass sich mein Essverhalten und Stoffwechsel mit dem Rauchstopp sehr verändert haben. Das war allerdings schon vorher klar und wird mich darum weiter beschäftigen.

Das Fastenbrechen in zwei Wochen möchte ich gerne Ostersonntag mittags nach dem Gottesdienst begehen, für den ich zuständig bin. Die Einkaufsliste dafür ist zugegeben schon seit gestern abgearbeitet. Mit dem Wochenthema „Ich gönn dir das“ und der Schlusskehre der Geschichte vom verlorenen Sohn (Lk 15,25-32) richtet sich der Fastenkalender auch langsam aber sicher auf’s Feiern aus.

Aber noch ist Fastenzeit. Was es heute auf die Gabel gibt, weiß ich trotzdem nicht, denn ich fahre gleich zum barcamp.ruhr nach Essen. Auf Reisen ist man eigentlich vom Fasten dispensiert, wegen der Strapazen (nun ja) und weil man nicht weiß, was man unterwegs kriegt (schon eher). Ich habe mich trotzdem entschieden, so gut es geht, meine selbstgewählten Regeln einzuhalten. Kein Alkohol, kein Knabberkram und die regulären Mahlzeiten mit Augenmaß, das ist ja im Wesentlichen das, worauf es mir ankommt. Und weil das Barcamp um 10.00 Uhr anfängt, muss ich jetzt los.

Sechste Woche, gleich schon rum.

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