Bohnen, Kirschen und ein Pott

Die Zeiten in meinem privaten Umfeld sind gerade nicht ganz einfach. So hangelte ich mich durch die Woche und wenn es gut lief, carpe diem! Dazu gehörte, dass ich heute, an meinem dienstfreien Wochenende, den Dutch Oven einweihen wollte, den ich mir kürzlich bestellt hatte.

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Der Plan sah Baked Beans mit Hähnchenkeulchen vor: Baked Beans, weil die wie ein Eintopf funktionieren und der verzeiht vieles, ist also für den Anfang ideal; Hähnchenkeulchen, weil ich Lust darauf hatte. Zum Nachtisch gab es Quarkspeise.

Das Rezept für die Baked Beans übernahm ich im Wesentlichen von BBQ aus Rheinhessen – die Mengen etwas downgesized, Chili und Sellerie weggelassen und ein Drittel der Tomaten durch frisch gepflückte, entsteinte Kirschen aus dem Vorgarten des Pfarrhouses ersetzt. Als Rub nahm ich Magic Dust, weil alle darüber reden und ich wissen wollte, was dran ist. Dazu Cherry Chipotle aus dem Sauerland, passend zu den Kirschen als Sidekick und komplett auf den Hähnchenkeulchen aus Neugier.

Der Dutch Oven, den ich mir kaufte, ist mittelgroß und fasst Gerichte für vier bis sechs Personen. Ich entschied ich mich für die Variante ohne Füße, damit ich ihn auch im Backofen benutzen kann und weil sie auf dem Feuer wohl nicht kriegsentscheidend sind. Überzeugt hatten mich diesbezüglich verschiedene Tutorials, die ich bei meiner Recherche fand, in denen über das Abschleifen der Füße gefachsimpelt wurde.

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Da ich außerdem mit Gusseisen beim Kochen bisher keine Erfahrung hatte, fing ich langsam an, mit wenig Briketts in meinem Kugelgrill, auf die ich den Pott direkt stellte. Entsprechend lange dauerte es, das Fleisch anzubraten, doch ich ließ mir Zeit, bis ich ein erstes Gefühl für das Ganze kriegte. Erst dann legte ich Kohlen nach und obwohl der Deckel später zwei Stunden draufbleiben sollte, schaute ich trotzdem öfter drunter. Das meinte ich, als ich schrieb, dass ein Eintopf ein gutes Anfangsrezept wäre. So lange er nicht anbrennt, kann man da eigentlich nichts kaputtmachen.

Erst nachdem Fleisch und Gemüse zwei Stunden geschmort hatten, kamen gemäß Rezept die Bohnen dazu. Ich legte zusätzlich noch meine Hähnchenkeulchen obendrauf, sie sanken beinahe ganz in den Sud und die Bohnen ein.

Die Quarkspeise zum Nachtisch mit einem Kompott aus Johannisbeeren und Himbeeren hier aus dem Pfarrgarten hatte ich gestern schon zubereitet.

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Der Rest ist Geschichte: Entspanntes Kochen, superleckeres Essen – für heute, morgen aufgewärmt und genug zum Einfrieren. Das Rezept von BBQ Rheinhessen war zur Orientierung genau richtig. Das freute mich auch deswegen, weil ich die Videos von dort gerne gucke und jetzt zum ersten Mal eins ausprobierte. Vielen Dank dafür!