An die Methode, mich über Bücher aufzuregen, die ich gar nicht oder nur mit Mühe gelesen habe, könnte ich mich gewöhnen und habe darum „Unleserlich“ als neue Kategorie meines Blogs eingerichtet. Zumal ich wieder mein Bestes gegeben und mich an der Lektüre wirklich versucht habe, doch leider war kein Durchkommen. Der daraus folgende Verriss bleibt anonym, so mutig wie Kiki, die Ross und Reiter nennt, bin ich nicht und manche Namen will ich hier auch gar nicht haben.
Wie die von den Autor_innen des einen Buches, denen ein Gendergapzeichen per Tiefstrich zu verpassen, mir eine innere, hellleuchtende Altarkerze ist: Ich hatte das Buch gekauft, weil es versprach, aus konservativer Perspektive wider den linken Stachel zu löcken. Die etwas krassere Variante und nicht so konvertitenhaft wie das Opus von Fleischhauer (das ich ansonsten sehr mag), hatte ich gedacht. Statt dessen bin ich bei den wirklich Rechten gelandet. Ich merkte das beim Lesen schnell, sprang ans Ende zum Resümee und bin immer noch fassungslos über soviel dummdreiste Bösartigkeit.
Das zweite Buch, ein Roman und frei von politischen Absichten, war nicht minder ekelig, jedenfalls so weit ich gekommen bin. Letzten Sommer gab es eine Autorin, die mit der nahezu endlosen Beschreibung von Neid und Habgier einstieg; dieses Mal erwischte ich eine, die mit ekeligen Liebhabern eröffnete. Spätestens ab Seite 50 sollte man mich dann aber von der Notwendigkeit für die Handlung oder der schriftstellerischen Kunstfertigkeit der Darbietung überzeugt haben. Wenn nicht, kann der Schinken weg.