Esto mihi

Dass ich im letzten Jahr nicht fasten würde, stand außer Frage: Auszeit, Stellenwechsel, Umzug, Corona – der Supervisor brauchte gar nichts anzumahnen, mir war das auch so klar und Selbstbesinnung hatte ich ebenfalls genug. Also im Unnormalen auf Normalkurs weiter, mit glücklicher Landung in der neuen Stadt und to make a long story short, immer noch Corona. Zusammen mit der OP im November und hinzugerechnet dem kleinen, vorbereitenden Eingriff im September aber seit nülf Monaten ohne Sport und mittlerweile überhaupt im Verharrungszustand.

Es wird Zeit, sich daraus zu lösen, so lange ich mich noch bewegen kann, innerlich wie äußerlich. Doch zugleich bin ich getragen von dem Gefühl, dass mir mein üblicher Passionsverzicht endgültig den Rest geben könnte. Ich überlegte darum, was zu tun wäre und kurz bevor ich den Gedanken ans Fasten ganz verwarf, kam mir die Idee: Ich steige nicht mit meinem üblichen Programm ein, sondern mit der Ernährungsumstellung, mit der ich sonst weitermache, wenn die Fastenzeit vorbei ist. Das ist immer noch ein recht straffer Katalog, der aber mehr Ausnahmen beinhaltet, solange die Gesamtbilanz stimmt.

Das war eine Perspektive, mit der ich starten konnte; den Kalender von 7 Wochen Ohne hatte ich schon seit Jahresanfang hier liegen. Sollte das Alles immer noch zuviel sein, „darf“ ich weiter runterkürzen. Ich finde das eigentlich genau richtig entschieden, muss aber zugeben, dass ich trotzdem mit meinem Ehrgeiz hadere.

Sehr vermisst habe ich das Aschenkreuz. Ich betete statt dessen Reinhards Brevier und behielt das in den Tagen darauf gleich bei. Die erste warme Mahlzeit während des Fastens waren vegane gefüllte Zucchini mit Erdnusssauce. 

Erste Woche um. Mal sehen, wie es weitergeht.

Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. Lk 18,31