Das war eine merkwürdige Woche. Dabei fing sie zuerst ganz entspannt an. Es gab Kalbsgulasch mit Bohnensalat und in Butter geschwenkten Drillingen als Sonntagsessen. Dann fiel mir abends ein, dass ich sieben Jahre rauchfrei war, ohne jeden Rückfall, nicht einmal dran gezogen. Das ging von Anfang an leichter, als ich als leidenschaftliche Kettenraucherin das jemals vermutet hätte. Aber erst seit zwei Jahren ist es mir nahezu völlig egal. So Gott will und ich lebe, „dürfte“ ich allerdings in 20 Jahren wieder anfangen, sofern es nicht vorher schon einerlei sein sollte.
Am Montag und Dienstag merkte ich, dass ich jetzt im Fasten angekommen bin. Der Anfangselan ist weg und auch körperlich spüre ich Veränderungen. Ich bin mittlerweile mit meiner Entscheidung, nicht das volle Programm zu fahren, sehr zufrieden. Gleichzeitig schält sich die Aufgabe der diesjährigen Fastenzeit heraus: Obwohl ich für die Pausen und die Freiheit dankbar bin, wäre der Komplettverzicht einfacher gewesen. Das klingt widersprüchlich und das ist es auch, weil es bedeutet, das Feld zwischen Gelassenheit und Perfektionismus auszutarieren, also die Grautöne zwischen schwarz und weiß. Das finde ich anstrengend.
Damit wäre ich gedanklich in dieser Woche eigentlich genug beschäftigt gewesen. Statt dessen habe ich mich im Dienst mehrfach geärgert, irgendwie hatten da mehrere Leute einen Lauf. Neu war allerdings, dass mich die Kollegen ermutigten, meinen Ärger auszusprechen und Kritik ganz und nicht nur zur Hälfte zu benennen, aus lauter Dankbarkeit, dass ich überhaupt etwas sagen durfte. Das habe ich im Ruhrgebiet jahrelang schmerzhaft anders gelernt, um das Mindeste anzudeuten. Nachdem ich mit Schimpfen fertig war, suchten wir gemeinsam nach Lösungen.
Am Freitag Nachmittag war ich schließlich froh, eine Stunde auf dem Parcours zu verbringen, zumal ich Anfang der Woche bereits vergeblich dort war, weil ich meinen Schießhandschuh verloren hatte. Ich traf immer dann am besten, wenn ich keine Lust mehr hatte, groß zu zielen oder nachzudenken. Manchmal reicht es eben einfach. Dritte Woche um.
Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Röm 5,8