Wenn Sie als PfarrerIn eine Kollegin (m/w) beim Shoppen treffen und Ihnen Ihr Leben lieb ist und Ihnen an einem harmonischen kollegialen Miteinander gelegen ist, beherzigen Sie bitte folgendes:
- Machen Sie sofort ein abgekämpftes Gesicht (Sie wissen, dass Sie das können!).
- Grüßen Sie keinesfalls per Handschlag, Sie sind privat unterwegs.
- Retounieren Sie die obligatorische Frage nach dem „netten Einkaufsbummel“ sofort mit der Aufzählung Ihrer im Anschluss daran folgenden Termine.
- Sollten Sie an diesem Tag keine Termine mehr haben, nehmen Sie umgehend eine ethische Güterabwägung anhand einschlägiger Schriftstellen vor und gucken Sie, ob Ihnen nicht doch etwas äh… „einfällt“.
- Listen Sie diese äh… „Einfälle“ ohne zu zögern auf.
- Stellen Sie die Gegenfrage.
- Verkneifen Sie sich dabei ein überhebliches Grinsen.
- Sollte die Terminliste der Kollegin länger sein als Ihre, legen Sie nach und begründen Sie dies mit Vergesslichkeit durch kontinuierliche Überbelastung.
- Beenden Sie das Gespräch mit einem Kopfnicken.
- Schreiten Sie von dannen und denken Sie daran:
Ihre Kollegin macht das ganz genau so!
Sollten Sie einen freien Tag haben,
geht das nur die SupervisorIn etwas an, die Ihnen dazu geraten hat.
Echt, ich würde jetzt ja gerne lange kommentieren, aber meine Termine…
(Anmerkung: „Echt“ ist die psychohaft-progressive Variante. Konventionell ist vorzuziehen: „So leid es mir tut,..“)
Noch besser ist es, sich gar nicht beim Shoppen „erwischen“ zu lassen.
Natürlich kaufen wir nur mal eben Material für die nächste
_ Konfirmandenfreizeit
_ Seniorenfreizeit
_Kinderbibelwoche
_Adventsnachmittag
_Mitarbeiterschulung
(zutreffendes bitte ankreuzen)
ein.
Daher eignen sich gut praktisch-robuste Rucksäcke oder Stofftaschen als Tarnmaterial für die neuen, „die muss ich jetzt haben“ High-heels, die wir sowieso nie in der Kirche tragen werden.
Ah, die liebe Frau Kanzelschwalbe! Schön, dass Sie sich trotz Ihres vollen Terminkalenders
hier sehen lassen und gleich ein paar neue Ideen mitbringen. 😉