Gestern sind die Wanderfreundin und ich wie Anfang des Jahres geplant in Köln zum Joan-Baez-Konzert gewesen. Das war ganz wunderbar, Open Air auf dem Ronacalliplatz am Dom. Joan Baez war nicht nur musikalisch bestens gestimmt (sie hat einen großartigen Humor), sondern auf angenehme und beeindruckende Weise professionell und freundlich zu Team und Publikum gleichermaßen. Und bewegend war’s, sehr.
Nur das Drumherum hätte besser sein können. Durch einen Lokschaden auf der Hinfahrt kam ich fast anderthalb Stunden verspätet und von der Enge und Hitze im Ersatzzug weichgekocht in Köln an. Mein Hotelzimmer hatte die Temperatur eines Brutkastens. Hinzu kam, dass die Stadt selbst deutlich nach Sonnenuntergang nicht abkühlte und da ich in der Partymeile neben dem Senftöpfchen logierte, konnte ich wegen der Lautstärke auch kein Fenster öffnen. Der Zimmerventilator kam ebenfalls nicht in Frage, ich bin extrem zugempfindlich, da mag Kachelmann reden, was er will. Außerdem weiß ich jetzt, dass mir Boxspringbetten zu weich und zu unförmig sind, keine Ahnung, wie ich das besser beschreiben soll. Wobei das Hotel und das Zimmer eigentlich einwandfrei waren, plus tolles, modernes Badezimmer. Es war nur zu heiß und im Bett ist ja immer irgendwie Geschmackssache. Als ich am nächsten Morgen „aus unruhigen Träumen“ erwachte, war ich jedenfalls endgültig durchgekocht.
Nun zur Fotocollage: Da ich keinen passenden Sonnenhut fand, kaufte ich mir für die Fahrt ein kleines Kopftuch, das mir gut gefiel und seinen Zweck ebenso gut erfüllte. Außerdem brauchte ich eine neue Sonnenbrille, wobei ich eine ausnehmende Schwäche für diese großen, pornösen Fliegergläser habe. Das Boxspringbett mit Schlafshirt und Reisekuscheltier. Die Wanderfreundin machte auf meine Bitte ein Selfie von uns beiden mit Bühne und Dom im Hintergrund und dann noch ein paar Fotos von Joan Baez, hier ein ungezoomtes mit Bühne und Musikern drauf. Nachdem ich die Wanderfreundin nach dem Konzert zum Auto gebracht hatte, fotografierte ich die im Dunkeln angestrahlten Haupttürme des Doms. Anschließend kehrte ich bei Früh und bei Sion auf ein paar Absacker ein, um runterzukommen und ließ es dann dabei bewenden, um mir bei der Hitze nicht den Rest zu geben. Am nächsten Morgen gab es das übliche Hotelfrühstück mit Rührei und sehr leckeren, gekräuterten Oliven. Anschließend ging ich noch eine kleine Tour durch die Stadt, vom Hotel aus an der Rückseite des Doms vorbei. Doch ich befand schnell, dass es dafür um zehn Uhr schon zu heiß war, sodass ich zügig zum Bahnhof umkehrte. Dort fand ich durch zusätzliche Reisende eines ausgefallenen Zuges eine ähnliche Situation wie auf der Hinfahrt vor, wartete folglich gar nicht erst ab, sondern setzte mich gleich in die erste Klasse. Ich meldete mich pflichtbewusst bei der Schaffnerin, doch die verzichtete wegen der Umstände darauf, mir ein Upgrade zu berechnen. Wieder zu Hause gab es geschmorte Äpfel mit Kartoffelpüree und Knusperdinos zum späten Mittagessen, dazu ein Glas Milch.