Invocavit

Der erste Fastensonntag begann damit, dass ich die Sonntagsspeise auf Montag verlegt habe. Da war eigentlich ein Klausurvormittag vom Referat für Kommunikation und Fundraising geplant mit anschließendem Essengehen. Ich komme durch Corona noch seltener raus als ohnehin schon, darum wollte ich mit dem Termin für die Sonntagsspeise nicht an der falschen Stelle kleinlich sein.

Die beschriebene Sonntagsspeise am Montag mit dem Fastenkalender, der darum auch am 07. März aufgeschlagen ist.

Doch dann mussten wir die Klausur wegen einer Quarantäne kurzfristig verschieben, sodass ich mir statt dessen etwas Leckeres von einer recht neuen Pizzeria hier nach Hause liefern ließ: Drei Drumsticks mit Aioli, dazu vegane Pizzabrötchen mit einer Füllung aus Möhren und getrockneten Tomaten und einem Blumenkohl-Basilikum-Dip. Klingt abgedreht, schmeckte aber himmlisch.

Wie immer in den ersten Fastenwochen war ich abends schnell müde, ging sehr früh ins Bett, schlief viel und genoss das sehr. Mein Schweinehund hat sich mittlerweile dazu gelegt, jedenfalls meistens, insbesondere als mir klar wurde, dass es noch weitere Anlässe für meine Genervtheit gab. Ich bin gerade dabei, sie zu beseitigen, aber noch nicht ganz fertig.

Zwei Highlights gab es in dieser Woche: Das Foto vom Hungertuch, das ich an Aschermittwoch gemacht hatte, wurde von Misereor zur Verwendung angefragt. Hungertuch und Aschenkreuz gehören seit langem zu meiner Glaubenspraxis, sodass ich mich sehr freute, dazu meinerseits einmal etwas beitragen zu können. Das Bild ziert mittlerweile die Vorlage für ein Friedensgebet.

Dann bekam ich gestern mein drittes Tattoo. Ein Narbentattoo oder „Glaube, Hoffnung, Liebe“ (I Kor 13,13) auf meinem Unterarm standen zur Auswahl. Der Ultraschall zur Kontrolle am Montag war in Ordnung, die Ärztin hätte keine Einwände gehabt, sondern war sogar sehr interessiert. Aber ich habe mich doch für den Unterarm entschieden. Das Motiv hatte ich schon lange geplant. Die Inkerin setzte es so super um, dass ich gleich einen weiteren Termin bei ihr für den Sommer vereinbarte. Überhaupt bin ich mit dem Tattoostudio, das ich mir neu ausgesucht habe, sehr zufrieden.

Mein Unterarm auf der Ablage (eine Art Barhocker, über den eine Mülltüte gezogen wird) mit dem Tatto. Von oben nach unten: Ein graublauer Anker, ein rotes, bonbonartiges Herz, das braune Caravacakreuz, eine rote Rose und überall ein paar kleine, grüne Blätter.

Mittlerweile ist Samstag und ich mache mich gleich auf zum liberalen Kreisparteitag. Dort wird es am Nachmittag Kuchen geben. Aber da man nach der Terz auch direkt die Vesper beten kann, ist die zweite Woche dann ja um.

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. I Joh 3,8b

Esto mihi