Der Tag im Allgemeinen und der Sonntag im liturgischen Besonderen beginnen bereits an ihrem Vorabend (Gen 1,5b). Das machte ich mir in einer großzügigen Auslegung zu Nutze und nahm die Sonntagsspeise schon am Samstag Nachmittag ein. Da fand nämlich der liberale Kreisparteitag statt, auf dem es Butterkuchen gab; der Kreisvorsitzende ging durch die Reihen, um die erste Runde persönlich auszuteilen. Insgesamt aß ich zwei kleine Stücke.

Inhaltlich waren alle möglichen Wahlen dran. Eigentlich interessant wäre ein recht kritischer „Religionsantrag“ der JuLis gewesen, auf den ich eine Erwiderung vorbereitet hatte. Aber weil es durch die ganze Wählerei schon auf den Abend zuging, wurden dieser und noch einige andere TOPs auf einen Sonderparteitag verschoben. Ich bin gespannt, wann der sein soll. Mein Script ist jedenfalls abgespeichert.
Am Mittwoch bin ich in der Gemeinde mit dem Friedensgebet an der Reihe gewesen und habe Fukushima gleich mit hinein genommen. Ich finde, wir sollen und können als Christ:innen in allen Lebenslagen beten, natürlich auch im Krieg und bei Naturkatastrophen. Trotzdem spüre ich die Routine, die meiner Berufs- und Lebenserfahrung mit solchen Gebeten entspringt. Vermutlich ist das gar nicht schlimm, aber einen schalen Geschmack hinterlässt es trotzdem. Auch anderen geht es so, das wurde auf Twitter an mehreren Stellen diskutiert. Dass einen das nicht vom Beten abhalten soll, glücklicherweise auch.
Der CVJM der hiesigen Kirchengemeinde hat sich ganz praktisch gekümmert. Mit Einverständnis des Presbyteriums wird in den nächsten Tagen eine siebenköpfige jüdische Familie aus der Ukraine in das zurzeit leerstehende zweite Pfarrhaus einziehen. Die jüdische Gemeinde ist mit im Boot, um das Vorhaben zu unterstützen. Ich freue mich über die beherzte Hilfsbereitschaft, soweit man unter den gegebenen Umständen von Freude sprechen kann.
Am Donnerstag zog ich die Wundfolie vom Tattoo und duschte es kurz ab. Alles sieht gut aus und heilt prima. Ab jetzt creme ich es regelmäßig mit Hustle Butter ein, einer veganen Tattoocreme. Wobei, was heißt regelmäßig? Im Grunde ständig, denn meine Haut ist sehr trocken und was juckt, das heilt. Und ja, es juckt wie die Pest, wie sich das für ein neues Tattoo gehört.
Mit Wassergymnastik mache ich bis zum neuen Kurs im April Pause. Dann kann ich wieder anfangen, aber Schwimmen und Badewanne sollten bis Mai noch warten. Erst dann ist das Tattoo vollständig ausgeheilt. Während ich tagsüber im Moment viel Kopfarbeit leiste, bin ich abends immer noch sehr ruhebedürftig. Umso mehr merke ich, dass mir die Bewegung im Hallenbad fehlt.
Immerhin bin ich jetzt im Fasten angekommen. Also wie jedes Jahr in der dritten Woche, nur dass ich noch nie so eine harte Landung zum Einstieg hingelegt habe wie dieses Mal. Hätte es darum länger gedauert, ich hätte es verdient gehabt. Das hat nichts mit Werkgerechtigkeit zu tun, sondern mit coronalem Übermaß.
Letztes Jahr zu Laetare hatte Wolfgang anlässlich des Lockdowns zum gemütlichen Plausch auf Zoom eingeladen. Dieses Jahr traf ich ihn gestern als Referenten bei einer Zoom-Veranstaltung des hiesigen Kirchenkreises wieder. Beides hat mir gut gefallen. Von mir aus können wir das in der Fastenzeit so beibehalten.
Aber jetzt ist erstmal die dritte Woche um.
Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Röm 5,8