Kurz vor Feierabend

Gelobt sei Gott, 
der Vater unseres Herrn Jesus Christus, 
der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat 
zu einer lebendigen Hoffnung 
durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

1. Petr 1,3

Die Feiertage sind rum, die Ferien auch. Zwar geht Ostern nach dem Kirchenkalender bis Pfingsten, doch der Alltag hat uns trotzdem wieder. Die Ostereier sind fast alle aufgegessen und so mancher Schokoladen-Osterhase verschwindet heimlich hinten im Schrank, wo ihn jemand beim Kuchenbacken vielleicht in den nächsten Wochen wiederfindet. 

Steckerlfisch

Auch für die Jünger sind die Feiertage um, die Arbeit ruft. Petrus, Thomas, Nathanael; Jakobus und Johannes Zebedäus sowie zwei weitere Jünger gehen fischen, denn damit verdienen sie ihren Lebensunterhalt (Joh 21,1-14). 

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Hinauf

Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem,
und es wird alles vollendet werden,
was geschrieben ist durch die Propheten
von dem Menschensohn.

Lk 18,31

Nach Jerusalem geht es immer aufwärts. „Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem“, so fängt der Wochenspruch an und so steht es in der ganzen Bibel. Nach Jerusalem geht es immer hinauf, nach oben. Und wie meist in der Bibel hat das nicht nur geschichtliche oder geographische, sondern auch geistliche Gründe. Jerusalem steht oft für den Höhepunkt und das Zentrum einer Geschichte oder eines Ereignisses und das himmlische Jerusalem, das wir dereinst erwarten, sowieso.

Aber der Weg dahin ist dieses Mal das Interessante. Denn am Mittwoch beginnt die Passionszeit, die Leidenszeit Jesu, die zum Kreuz und schließlich zur Auferstehung führt. 

Sie wird auch Fastenzeit genannt, weil viele Christ:innen die Wochen von Aschermittwoch bis Ostern nutzen, um auf etwas zu verzichten. Manche trinken keinen Alkohol oder essen keine Schokolade, andere gucken kein Fernsehen und wieder andere drehen den Spieß um: Sie verzichten auf nichts, sondern nehmen sich etwas Besonderes vor, z.B. jeden Tag eine Viertelstunde Sport zu treiben oder in der Bibel zu lesen, vielleicht sogar beides.

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Katholiken, die vom Pferd fallen

Ich habe keine Ahnung wieso, aber ich treffe regelmäßig  auf KatholikInnen, die mich fragen, warum sie am Ende der Beichte immer eine gewisse Anzahl von Gebeten „aufbekommen“ haben. Weil, bereut hatten sie ja schon und als Strafe oder Denkzettel taugen Gebete nicht. Nach protestantischem Verständnis sind diese „Endgebete“ als zu leistende Wiedergutmachung sogar überhaupt nicht nötig (CA 20).

Da ich glaube, dass diejenigen, die mich fragen, eine geistliche Antwort und keine kirchentrennende Philippika hören möchten, antworte ich sinngemäß und im Einklang mit meinem protestantischen Verständnis immer folgendes:

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Menschwerdung

Da geht man das ganze Jahr
mit etwas schwanger
und dann wird es ernst.
Altes bleibt zurück,
Neues wird geboren.

Das zu erwarten, heißt Advent.
Das geschehen zu lassen, heißt Weihnachten,
Fest der Menschwerdung:

Gott wird Mensch.
Er ruft uns,
ebenfalls Menschen zu werden:
Zulassen und lassen.

Weihnachten und Ostern,
der selbe Rhythmus.

Sei stille dem Herrn und warte auf ihn.

(Ps 37,7)