Meine Perle

nino

Drei Tage Hamburg. Eigentlich war Kloster Kirchberg angedacht, aber das war voll und ich hatte mir ohnehin überlegt, dass ich wieder öfter in die Hansestadt fahre. Dafür sprach außerdem, dass ich gerne für mich sein wollte, aber genügend Twitterer im Norden kenne, falls ich nicht zurecht gekommen wäre. Ich machte einen Plan, was ich mir angucken möchte, dann ging es los.

Weiterlesen „Meine Perle“

Der Alt-Right Komplex

eolsaSiM.jpg-medium

Seit ich den HMKV im Dortmunder U vor drei Jahren auf dem stARTcamp  kennenlernte, gehört er zu meinen liebsten Museen. Wobei der Verein sich selbst nicht als Museum, sondern lieber als „Plattform für … (Medien-)Kunst“ beschreibt.
Ende März startete die Ausstellung „Der Alt-Right Komplex. Über Rechtspopulismus im Netz“. Sie geht noch bis zum 22. September und in den nächsten Tagen erscheint ein Magazin (Katalog sagen sie also auch nicht), das ich mir sicherlich bestellen werde.

Die Ausstellung arbeitet den rechten Mist im Netz deutlich heraus und zeigt dabei, dass es sich nicht um ein paar versprengte Häufchen Ewiggestriger handelt, sondern um vielfältige, raumgreifende Netzwerke mit unterschiedlichen, teilweise miteinander verbundenen Schwerpunkten. Da kommt in den nächsten Jahren noch einiges auf uns zu, die Saaten sind gesät und blühen bereits auf.

Was ich dabei am HMKV so mag, ist, dass er sehr verständlich erklärt, um welche Inhalte es geht. Dazu gibt es dann die passenden Installationen, aber immer so dass man Kunst und Erläuterungen unterscheiden kann, sich also nicht manipuliert oder geinfosoapt fühlt. Missionieren will die Ausstellung ebenfalls nicht. Das ist auch gar nicht nötig. Es reicht, die einzelnen Darstellungen anzusehen oder ihren Ausläufern ins Alltägliche zu folgen: NSU, Urban Gardening, Breitbart.

Ich werde über das Gesehene noch länger nachdenken, zumal ich mich frage, was wir, was ich, diesen Bewegungen entgegensetzen müssen. Hier noch einmal die Infoseite zur Ausstellung und die Beschreibung der Bilder auf der Fotocollage:

Weiterlesen „Der Alt-Right Komplex“

Brot und Salz

x8rg0d1-

Seit Donnerstag bin ich wieder im Dienst und hatte mit den Einschulungsgottesdiensten gleich gut zu tun, aber am Wochenende predigtfrei. Das verschaffte mir alles in allem einen langsamen Einstieg, plus Sonnenschein bei endlich angenehmen Temperaturen. So machte ich am Sonntag einen Ausflug zum Pökeltag auf Hof Haulle in Bad Sassendorf. Hildegard Mihm, die Fermentista, die ich aus dem Ruhrgebiet kannte, hatte mich auf die Idee gebracht, als sie ankündigte, dort mit einem Sauerkrautstand vertreten zu sein.

Weiterlesen „Brot und Salz“

Digging Deep

o5IiYfMu

Im Heinz Nixdorf MuseumsForum wurde vorgestern die Sonderausstellung „Digging Deep. Depotschätze in Szene gesetzt“ eröffnet. In sechs thematischen Räumen werden alte Schätzchen für Büro und Computer gezeigt, die sonst in der Dauerausstellung nicht zu sehen sind – das Ganze in einem künstlerischen Setting, das mir nicht nur gut gefiel, sondern dessen warme Ausleuchtung bei dunklem Hintergrund meine Augen sehr entspannte. Die Themenräume sind eher klein und darum außerdem angenehm zu betrachten, genau richtig, nicht zu viel. Meine Highlights waren die Flops der IT und die Computerspiele von früher, die man auf den zugehörigen zeitgenössischen Geräten tatsächlich spielen konnte.

Der Tag begann mit einem späten Frühstück aus Schmalzbroten, Pfefferbeißern und Gewürzgurken. Erst am frühen Nachmittag kam ich am Museum an, das über dem Eingang auf einem Banner für die Sonderausstellung warb. Der Ausstellungsflur wirkte zuerst wie ein dunkler futuristischer Tunnel, von dem die einzelnen Themenräume links und rechts abgingen. Drei Exponate fotografierte ich: Einen Nixdorf Beistelldrucker, das ist ein Nadeldrucker aus dem Jahr 1976, groß wie eine Flurkommode und ausgelegt für zwei parallele, aber unterschiedliche Formulararten. Dann ein Nixdorf Digifon, eine Art Festnetzsmartphone von 1987, und schließlich ein Computerspiel, das ich noch als Kind gespielt habe: Man ist eine Art Panzer in Form einer Tellermine und beschießt sich mit einer Phalanx unterschiedlicher Monster oder Wesen (kann sein, es ist Galaga, ich vergaß zu fragen). Das vierte Bild aus dem Museum bin ich am Schreibtisch der historischen Selfiewand, wo mich freundlicherweise ein junger Mann fotografierte. Auf der Rückfahrt beleuchtete die untergehende Sonne den Großen Viadukt. Wieder zu Hause gab es Maishähnchen mit Drillingen aus dem Römertopf, dazu Feldsalat.

Die Ausstellung Digging Deep geht noch bis zum 5. August 2018. 

Heinz Nixdorf MuseumsForum

JBtK8fHQ

Urlaubszeit ist Ausflugszeit ist Museumszeit, darum habe ich mich aufgemacht ins Heinz Nixdorf MuseumsForum, dem größten Computermuseum der Welt.
Groß ist es tatsächlich, so groß, dass mein Besuch eher dazu diente, mir einen Überblick für das nächste Mal zu verschaffen, denn da gehe ich auf jeden Fall wieder hin. Schön ist auch, dass es einen Audio- und Videoguide als App zum Herunterladen gibt. So kann ich einzelne Themen zu Hause vor- oder nachhören, vorausgesetzt ich finde meine Kopfhörer wieder, weil der Ton nur dort heraus kommt, damit man im Museum nicht nervt. Da hat also jemand nachgedacht, was an vielen weiteren Details der Ausstellung zu merken ist und das #HNFPB besonders gastfreundlich macht.

Hier die Fotocollage: Das Gebäude mit dem Springbrunnen davor, erste Station Bistro mit Tee, Keks, Erdbeermousse und Blick auf den japanischen Garten im Innenhof, Lochbänder an einer Jacquardmaschine, die Informatikerin Admiral „Amazing“ Grace Hopper, ganz viele programmierbare Winkekatzen, historische Radios und alte Handys, ein singender Roboter, der Filmzitate konnte, wieder daheim Käse-Lauch-Suppe als Abendessen.

Radio Zeit in Köln

Im Museum für Angewandte Kunst in Köln (MAKK) läuft gerade die Ausstellung „Radio Zeit. Röhrengeräte, Design-Ikonen, Internetradios“ und ich wäre nicht die Tochter meines seligen Vaters, wenn ich da nicht hingefahren wäre.

thumb_IMG_5328_1024

Auf zwei Etagen sind Radiogeräte zu sehen, die seit Mitte der zwanziger Jahre bis heute genutzt werden.
Die designerischen Schwerpunkte der einzelnen Epochen wurden herausgearbeitet und stehen im Gegensatz zur Technik im Vordergrund.

Weiterlesen „Radio Zeit in Köln“