Am Sonntag Iudica haben wir im Gottesdienst seit ewig wieder Abendmahl gefeiert, für mich erstmalig analog als Liturgin hier in der Stadt. Nachdem die Gemeinde beschlossen hatte, dass 3G trotz FreeDummDay weiterhin gilt, nahm ich anschließend zum ersten Mal am indoor Kirchencafé teil und trank eine Tasse Tee. Dort bekam ich viel positives Feedback zu meinen Predigten. Damit hatte ich nicht gerechnet und freute mich auch darüber sehr. Der Impuls auf You Tube, den mein journalistischer Kollege und ich zum Predigttext dieser Woche aufgenommen hatten, ist ebenfalls gut angekommen.

Zu Hause bestellte ich mir beim Lieferdienst eine Pizza, drei Hähnchenspieße mit Aioli und einen Beilagensalat. Ich weiß nicht, ob ich das falsch in Erinnerung hatte oder ob die Portionen auf der Mittagskarte unter der Woche kleiner sind, aber das war zusammen schon recht viel. Es brauchte drei Runden, mittags, spätabends und vormittags, bis ich alles aufgegessen hatte.
Insgesamt bin ich mit dem Fasten und dem neuen Foodtracker prima zurechtgekommen. Ich befand mich die ganze Zeit im Kalaroriendefizit, meistens sogar etwas mehr als nötig. Neu daran war, dass es mich nicht angestrengt hat. Selbst im Stress oder wenn ich keine Lust zum Kochen hatte und es nur ein paar schnelle Spaghetti gab, blieb alles im Rahmen. Das war bei WW anders. Dort pendelte ich auf Dauer zwischen ganz oder gar nicht. Der Mittelweg war für meine Bedürfnisse nicht breit genug.
Zusätzlich hatte ich mir dieses Mal meine warmen Mahlzeiten aufgeschrieben. Dass ich das Mittagessen am liebsten für zwei Tage plane, wusste ich. Dass es für mich am besten funktioniert, wenn ich Kochen in Ruhe, schnelle Küche und auswärts (aber was Ordentliches) je nach Alltagssituation abwechsele, war mir nicht ganz so klar bzw. nur mit schlechtem Gewissen. Wenn es mit diesen Erkenntnissen nach Ostern gelänge, zumindest noch den Rest der Corona- und Operationskilos loszuwerden, wäre viel gewonnen. Und Selbstvorwürfe braucht sowieso kein Mensch, die können ebenfalls weg.

Der Blick geht also langsam über die Passionszeit hinaus, sodass ich am Mittwoch zum Möbelschweden fuhr. Zuerst aß ich im Restaurant Plantbullar mit Gemüse, Süßkartoffelpüree und Tomatensauce (vegan und „was Ordentliches“), dann guckte ich mir dort und anschließend im Baumarkt verschiedene Dinge an, die ich noch für die Wohnung brauche. Es hängen z. B. noch keine Lampen. Auch das gehört zu Corona, der OP und dem Stellenwechsel vor bald zwei Jahren.

Zwei Tage überlegte ich nach der Besichtigungstour vor mich hin, dann zog ich am Freitag wieder los und kaufte oder bestellte, was noch fehlte. Bis zu meinem Urlaub Ende April sollte alles geliefert sein. Jetzt muss ich nur noch einen Handwerker finden, der die Sachen montiert. Wenn ich frei habe, wollte ich ohnehin einiges räumen und ausmisten, da würde es gut passen.
Ein längerer Urlaub, darin das Abschlussmodul der Fortbildung, steht im Juni an. Ich möchte ein paar Tage verreisen, um einen Freund zu besuchen und reservierte Flüge und Unterkunft; eine Katzensitterin stellt sich nach den Osterferien vor. Die Krankenschwester i. R. von oben und die syrischen Schwestern von nebenan, die ich sonst gefragt hätte, sind leider weggezogen. Letztere, um ein Studium in Grafikdesign bzw. die Jüngere in BWL zu beginnen. Als ich die Ältere das letzte Mal sah, trug sie statt des Kopftuchs eine Strickmütze für den Winter.
Heute, am Samstag, bringt der Möbelschwede im Laufe des Nachmittags die zwei Pakete, die mir zu schwer zum Tragen waren. (Das Geduze der Mitarbeiterin und dass sie mich zwei Mal fragte, ob ich für eine Lieferung wirklich bezahlen will, meine Güte…)
Wie traditionell jedes Jahr dusche ich Spätnachmittag noch den Herrn ab, denn nachher beginnt Palmsonntag und damit die Karwoche. Dann ist auch die sechste Woche um.
Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele. Mt 20,28